top of page

Das Symbol des Ouroboros

Das Symbol des Ouroboros zeigt eine Schlange oder einen Drachen, der sich selbst in den Schwanz beisst. Sein Name bedeutet dementsprechend auf Griechisch auch «Schwanzverzehrer». Wir finden das Symbol im Zusammenhang mit der Knotentheorie passend, weil in der Mathematik ein Knoten keine losen Enden haben darf, sondern diese Enden zusammengefügt werden – eben wie eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst.  

 

Zum ersten Mal tauchte der Ouroboros im alten Ägypten auf. Aber auch im alten Griechenland war das Symbol oft präsent. Generell bedeutete es damals etwas wie das Zeichen der Wiedergeburt oder den Zusammenhang zwischen Leben und Tod. Denn der Ouroboros tötet sich eigentlich die ganze Zeit selbst, wächst dadurch aber auch wieder nach. Er ist also auf eine gewisse Weise unsterblich. Der Ouroboros verkörpert somit die Unendlichkeit der Natur und des Lebens: Auf Leben folgt Tod, auf Tod folgt Leben.

In der Alchemie steht der Ouroboros für die Einheit des Ganzen. Ausserdem war der Ouroboros ein Schlüsselbild für die Idee, dass Gegensätze wie Leben und Tod oder Chaos und Ordnung in einem Kreislauf existieren.
 

In der nordischen Mythologie gibt es die Figur der Midgardschlange, die ebenfalls eine Art Ouroboros darstellt. Sie ist eine gewaltige Seeschlange, die die Welt umspannt und sich selbst in den Schwanz beisst. Die Idee eines Kreises, der sowohl Schutz als auch Zerstörung bedeutet, spiegelt das Duo von Ordnung und Chaos wider.
 

Wir persönlich könnten uns auch die Interpretation vorstellen, dass der Ouroboros für das manchmal verzweifelte Handeln des Menschen steht. Manchmal ist man so verzweifelt in seiner Lage, dass man einfach die erstbeste Lösung sucht, genauso wie bei der Schlange, die hier sich selbst isst, statt über die Handlung oder eine bessere Lösung nachzudenken. In diesem Sinne ist der Ouroboros auf ewig gefangen in seinem zerstörerischen Kreislauf, daher auch der Name unseres Projektes "Die ewige Gefangenschaft".

640px-Ouroboros.png
Ägyptisches_Museum_Kairo_2016-03-29_Tutanchamun_Grabschatz_09.jpg
bottom of page